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test Le Nouvelliste/Christian Hofmann

Zermatt: Gemeindesekretär nach Gefängnis erneut vor Gericht

Der ehemalige Gemeindesekretär von Zermatt und ehemalige Kommandant der päpstlichen Schweizergarde wird Ende März in Dietikon im Kanton Zürich vor Gericht stehen. Er weigert sich, eine Geldstrafe wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung zu bezahlen.

 

Dem 50-Jährigen, der leitende Positionen bei der Kantonspolizei Zürich und Glarus innehatte, wird vorgeworfen, in einer Ortschaft im Limmattal mit 85 km/h statt mit 50 km/h gefahren zu sein. Dabei handelt es sich um ein schweres Vergehen.

 

Der Mann wurde per Strafbefehl zu einer bedingten Strafe von 25 Tagessätzen zu 180 Franken wegen eines Verkehrsdelikts verurteilt. Die Staatsanwaltschaft Limmattal-Albis verhängte ihm gemäss Strafbefehl zudem eine unbedingte Geldstrafe von 900 Franken. Er legte jedoch Einspruch ein, weshalb ein Gerichtsverfahren stattfinden muss.

 

Drei Monate Haft

 

Gegen den Verdächtigen liegen noch weitere Anklagen vor. Der Mann verbrachte drei Monate in Untersuchungshaft in Zürich. Ihm wird vorgeworfen, im Rahmen eines Streits eine Person bedroht zu haben. Es wurde noch kein Termin für den Prozess festgelegt.

 

Laut seinem Anwalt handelte es sich um einen "rein familiären Streit" ohne "Tätlichkeiten" oder "Verletzungen". "Er soll jemanden bedroht haben, aber diese Person hatte ihn zuvor bedroht", erklärte der Anwalt damals.

 

Zum Zeitpunkt seiner Festnahme im November war der Mann Gemeindesekretär in Zermatt. Mehrere Medien hatten geschrieben, dass er spurlos "verschwunden" sei. Sein Anwalt sagte, er habe eine "Pause" eingelegt, bevor bekannt wurde, dass er hinter Gittern saß.

 

Zu autoritär

 

Der 50-Jährige war bereits letztes Jahr in Zürich vor Gericht erschienen. Er war zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden, weil er seine Freundin, die Mutter seines Kindes, bedroht hatte, nachdem sie ihn verlassen hatte.

 

Der ehemalige Kommandant der Kantonspolizei Glarus und von 2008 bis 2014 Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde, der von Benedikt XVI. eingestellt wurde, war von Papst Franziskus abgesetzt worden. Ihm wurde vorgeworfen, zu streng und autoritär zu sein. Im Jahr 2015 erhielt er eine Führungsposition bei der Kantonspolizei Zürich.