Das spezialisierte Unternehmen Cimo wird im Kanal «La Meunière» und im oberen Ab-schnitt des Kanals «Les Mangettes» eine Ausräumung des Kanalbetts vornehmen. Die Sedimente des Meunière-Kanals wurden früher durch die Einleitung des Abwassers der Stadt Monthey und der chemischen Industrie belastet. Die Sanierungsarbeiten beginnen Ende Januar 2014, dürften fünf Monate dauern und 2.6 Millionen Franken kosten.
Die belasteten Sedimente, die sich in der Vergangenheit in den Kanalbetten angesammelt haben, werden ausgehoben, damit sie die Fischfauna nicht länger gefährden.
Hintergrund
Im Februar 2011 verbot der Kanton Wallis das Fischen im Mangettes-Kanal, zwischen der Einmündung des Meunière-Kanals und dem Stockalper-Kanal, nachdem in einer Untersuchungsreihe an Fischen aus dem Mangettes-Kanal eine Belastung durch Quecksilber und dioxinähnliche PCB festgestellt worden war. Aufgrund der Nähe zum Chemiestandort forderte die Dienststelle für Umweltschutz (DUS) die Cimo auf, eine Detailuntersuchung durchzuführen. Die von 2011 bis 2013 durchgeführten Untersuchungen bestätigten, dass die Belastung der Fische auf Schadstoffe zurückzuführen war, die in den Sedimenten des Mangettes-Kanals, ab der Einmündung des Meunière-Kanals auf einer Länge von 1'500 Metern, zu finden waren.
Schadstoffquellen
Als eine der wahrscheinlichsten Schadstoffquellen für diese Verschmutzung gilt der alte Meunière-Kanal, durch welchen früher, bis zur Inbetriebnahme der Abwasserreinigungsanlage im Jahre 1972, die Abwässer der Stadt Monthey und des Chemiestandorts geleitet wurden. Die Analysen, die im Meunière-Kanal durchgeführt wurden, bestätigten das Vorhandensein von Schadstoffen in den Sedimenten, vor allem im offen liegenden Abschnitt des Kanals (unterhalb des Chemie-
standorts) und in einem kleineren Ausmass auch oberhalb des Chemiestandorts, im Entwässerungsnetz der Stadt Monthey. Teilweise wurden diese Schadstoffe später, nach Anschluss des Meunière-Kanals an den Mangettes-Kanal im Jahre 1990, auch weiter verschleppt. Auf dieser Erkenntnisgrundlage wurde der offen liegende Abschnitt des Meunière-Kanals und des Mangettes-Kanals als sanierungsbedürftiger belasteter Standort eingestuft. Das von der Cimo vorgelegte Sanierungsprojekt wurde per Entscheid der DUS vom 21. November 2013 gutgeheissen.
Bauarbeiten
In einer ersten Phase hat die Stadt Monthey ihr Kanalisationsnetz gereinigt, um zu verhindern, dass verschmutzter Schlamm in den Meunière- und Mangettes-Kanal weiterwandert. 2014 wird das städtische Bau-, Verkehrs- und Umweltamt von Monthey zusätzliche Untersuchungen durchführen, um sicherzugehen, dass die potentiellen Schadstoffquellen beseitigt worden sind. Auch die Cimo hat eine Untersuchung ihrer Kanalisationsleitungen veranlasst, welche die ehemaligen Klärbecken des Chemiestandorts mit dem Meunière-Kanal verbinden.
Die zweite Phase wird darin bestehen, die belasteten Sedimente im Meunière-Kanal auf einer Länge von 750 Metern auszubaggern und zu entsorgen. Die von der chemischen Industrie beauftragte Firma wird auch den belasteten Schlamm, der bei früheren Kanalausräumungen an den Ufern und auf einem Streifen Land entlang dem Meunière-Kanal abgelagert wurde, entsorgen. Kanalbett und -ufer werden nach der Ausbaggerung mit sauberem Erdmaterial instand gestellt.
In der dritten und letzten Phase wird im zu sanierenden Teilstück des Mangettes-Kanals auf 1'500 Metern eine durchschnittlich 30 Zentimeter dicke Sedimentschicht abgetragen und das Kanalbett hernach mit Kies ausgelegt und mit Nischen zur Förderung der Fortpflanzung der Fischfauna ausgestattet.
Insgesamt werden knapp 3'600 m3 Material ausgehoben und in öffentlich zugelassenen Aufbereitungsanlagen behandelt. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden regelmässige Untersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass alle Sanierungsziele erreicht worden sind. Parallel dazu wird die kantonale Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere über die Aufhebung des Fischereiverbots in diesem Gebiet befinden.
«Eine der ersten Sanierungen dieser Art in der Schweiz»
«Es freut mich, dass die chemischen Betriebe in Monthey sich für eine schnelle Lösung dieses Problems eingesetzt haben. Die geplanten Arbeiten stellen eine der ersten Sanierungen dar, die in einem Gewässer in der Schweiz durchgeführt werden, nachdem eine Schadstoffbelastung in Fischen festgestellt worden ist», wie Staatsrat Jacques Melly, Vorsteher des Walliser Departements für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU), befriedigt dazu festhält.