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Automne paisible aux mayens pour ces chèvres particulières (Schwarzhalsziege)
Automne paisible aux mayens pour ces chèvres particulières (Schwarzhalsziege) Etat du Valais

Kantonale Landwirtschaftspolitik zwischen Rekordergebnissen und Herausforderungen

Die Walliser Landwirtschaft schloss das Jahr 2014 mit verschiedenen Rekordergebnissen ab. Das Wallis geht als grosse Gewinnerin aus der Direktzahlungsreform des Bundes hervor und die Anstrengungen zur Umstellung der Obstkulturen zeigten ihre Wirkung. Die kantonale Unterstüt-zung für die Strukturverbesserungen erreichte im Jahr 2014 mit 17,6 Mio. Franken ihrerseits einen Höchstwert. Die guten Resultate dürfen nicht über die anstehenden Herausforderungen hinwegtäuschen: die Erhöhung der Wertschöpfung, die Absatz-förderung und die Nachfolgeregelungen, immer noch ungenügend, trotz einer Rekordzahl von Lernenden an der landwirtschaftliche Schule des Kantons.

Das Jahr 2014 war stark geprägt von der Direktzahlungsreform des Bundes. Das Wallis konnte von allen Kantonen am meisten von dieser Reform profitieren und die Direktzahlungen im Vergleich zu 2013 um 13% steigern. Insgesamt wurden im Jahr 2014 121 Mio. Franken Direktzahlungen an die Walliser Landwirte ausbezahlt. Dieses Resultat ist dem zielgerichteten Einsatz der kantonalen Personal- und Finanzressourcen sowie der umfangreichen Teilnahme der Landwirte an den neuen Projekten zu verdanken.

Das Jahr 2014 verzeichnete auch einen Rekordergebnis bei der Unterstützung der Produktionsstrukturen. So hatte der Kanton 17.6 Mio. Franken in Form von Beiträgen à-fonds-perdu ausgerichtet, mit einer markanten Steigerung bei den Regionalprojekten und den Projekten zur Erhaltung der terrassierten Rebberge. Die Bundesbeteiligung von 6.8 Mio. Franken ist im genannten Betrag enthalten.

Bezüglich Produktion erreichte die Landwirtschaft einen Bruttoertrag von 333.5 Mio. Franken, was gegenüber 2013 einer Steigerung von 4.7% ent-spricht. Die seit vier Jahren rückläufige Tendenz konnte somit korrigiert werden. Dies ist vor allem mit der deutlichen Zunahme des Bruttoertrags im Obst- und Gemüsesektor zu erklären, welcher 2014 90 Mio. Franken übersteigt und damit auch die Richtigkeit der seit mehreren Jahren betriebenen Agrarpolitik bestätigt.

Die guten Resultate dürfen allerdings nicht über die anstehenden Herausforderungen im Sektor hinwegtäuschen, dies im Kontext der sparpolitischen Massnahmen, welche sich auch auf das kantonale Budget für die Landwirtschaft auswirken werden. Zu den Herausforderungen gehören die Erhaltung des Tierbestandes, die Steigerung der Wertschöpfung in der Produktion und eine effiziente Vermarktung. Dies erfolgt insbesondere durch eine Umverteilung der kantonalen Mittel zugunsten der Produzenten und eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Valais-Wallis Promotion.

Zudem steigen die Anforderungen im Bereich der Berufsausbildung ständig. Die Attraktivität der landwirtschaftlichen Berufsbildung muss verstärkt werden. Auch wenn die Walliser Landwirt-schaftsschule im Jahr 2014 mit 261 Schülern einen neuen Höchststand ausweist, sind die Nachfolgeregelungen in der Walliser Landwirtschaft nicht gesichert.