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Eine Wasserstrategie für das Wallis
Für den Kanton Wallis stellt es zudem eine wesent-liche Wachstumschance dar, weshalb er gewillt ist, seine Verantwortung als Wasserschloss wahrzunehmen. Die Wasserstrategie soll für einen optimalen Umgang mit dem Wasser und seinen vielfältigen Funktionen sorgen.
In Anerkennung der fundamentalen Bedeutung des Wassers und der mit ihm in Zusammenhang stehenden Fragen der nachhaltigen Nutzung sowie unter Berücksichtigung der klimatischen Veränderungen und der Entwicklungen in der Bevöl-kerung und in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, hat der Staatsrat zu einer klaren Vision gefunden, mit welcher die folgenden Hauptziele erreicht werden sollen:
- Sicherstellen, dass alle für ihre Zwecke über genügend Wasser in der erforderlichen Qualität verfügen.
- Die Multifunktionalität des Wassers berück-sichtigen, um seine optimale Nutzung zu fördern.
- Dafür sorgen, dass das Wasser nach der Nutzung wieder in hoher Qualität in die Gewässer abgegebenwird.
- Vorkehrungen treffen, um den Lebensraum der Menschen vor den Naturgefahren zu schützen, welcheeinen Bezug zum Wasser haben.
- Sorge tragen zu den Seen, Wasserläufen und Feuchtgebieten als naturnahen Lebensräumen.
- Dafür sorgen, dass Wasser auch zukünftigen Generationen in der erforderlichen Qualität und in ausreichenderMenge zur Verfügung stehen wird.
Künftige Entscheide, die zur Umsetzung gelangen und die Wasserwirtschaft betreffen, werden sich an den drei folgenden, in absteigender Reihenfolge ihrer Bedeutung genannten, Leitprinzipien zu orientieren haben, nämlich: (1) Garantie der Nutzung des Wassers als Trinkwasser, (2) Schutz der Ressource Wasser und Schutz der Menschen vor Naturgefahren, die einen Bezug zum Wasser haben, (3) Inwertsetzung des Wassers in der Elektrizitätsproduktion, in der Landwirtschaft, in der Industrie, im Tourismus, in den Lebensräumen und in der Landschaft.
Um diese Ziele zu erreichen, legt die Wasserstrategie 8 Richtlinien mit 40 Massnahmen fest, deren 5 umgehend umzusetzen sind.
Da eine fundierte Wissensgrundlage Voraussetzung für eine gute Wasserwirtschaft ist, wurde als erste Massnahme bereits die Einrichtung einer kantonalen Informationsplattform Wasser in die Wege geleitet. Diese Online-Plattform wird es erlauben, sämtliche Daten, Studien und Informationen über das Wasser als Ressource im Kanton zu erfassen und unter ein laufendes Monitoring zu stellen. Getragen wird die Plattform von einer Partnerschaft zwischen dem Kanton, dem Zentrum für alpine Umweltforschung (CREALP), dem Centre de Recherches Energétiques et Municipales (CREM) und der Stiftung CapSanté.
Die übrigen vom Staatsrat bereits beschlossenen Massnahmen betreffen die Optimierung des Schutzes der Trinkwasserfassungen, die Sanierung von Altlasten und das Erstellen einer systematischen Übersicht über die Trinkwasserversorgung in den Walliser Gemeinden. Die 39 Massnahmen, die noch der Umsetzung harren, werden in die Planung der jeweiligen Departemente einfliessen.
Die Wasserstrategie soll der kantonalen Wasserwirtschaft der nächsten 10 bis 15 Jahre als pragmatisches und entwicklungsfähiges Lenkungs- und Koordinierungsinstrument dienen.
Damit gehört das Wallis zu den ersten Schweizer Kantonen, die sich eine Wasserstrategie zulegen, die derart ausgefeilt, derart ambitioniert, und dennoch absolut realitätsnah ist. Ausgearbeitet wurde sie unter Beteiligung namentlich aller Departemente und Dienststellen, ebenso wie des Verbands Walliser Gemeinden, der ProNatura und des Bundes.